top of page

Rückblick: Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01.25

  • DSKOS
  • 27. Jan.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. Jan.

Heute, am 27.01.25, wurde der der 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau begangen. Der 27. Januar 1945, an dem das Lager befreit wurde, ist seit 1996 in Deutschland offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Im Jahr 2005 erklärten die Vereinten Nationen diesen Tag zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. In Auschwitz ermordeten die Nationalsozialisten während ihrer Herrschaft mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder. Insgesamt wurden im Verlauf des Holocausts schätzungsweise etwa sechs Millionen jüdische Menschen getötet, dazu kommen hunderttausende Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Menschen mit Behinderungen und homosexuelle Menschen.


Vorstand und die Geschäftsstelle des Denkstättenkuratoriums NS-Dokumentation Oberschwaben nahmen an verschiedenen Veranstaltungen in Oberschwaben teil, um an die zahlreiche Opfergruppen zu erinnern.

Gedenktag ZfP Ravensburg-Weißenau | Foto: Hendrik Schuler | DSKOS
Gedenktag ZfP Ravensburg-Weißenau | Foto: Hendrik Schuler | DSKOS

Unter zahlreichen Veranstaltungen brachten das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Südwürttemberg und die Stadt Ravensburg eine Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus im Festsaal des Klosters Weißenau aus, wo insbesondere den 691 Patienten der ehemaligen Heilanstalt gedacht wurde, die zwischen 1940 und 1941 in Grafeneck und Hadamar ermordet worden waren. Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Dokumentarfilm „Das Schweigen brechen“ von Robert Domes gezeigt, gefolgt von einem Podiumsgespräch mit dem Regisseur und Angehörigen der Münchner Gedenkinitiative für Euthanasie-Opfer. Nach dem Gespräch sprach der Ravensburger Oberbürgermeister Daniel Rapp gegen 12.30 Uhr am „Denkmal der Grauen Busse“. Im Anschluss präsentierte das ZfP im Zentralgebäude eine neue Wanderausstellung des „Württembergischen Psychiatriemuseums“ zur NS-Psychiatrie in Oberschwaben, die bis Februar besichtigt werden kann.

Gedenktag ZfP Ravensburg-Weißenau | Foto: Hendrik Schuler | DSKOS
Gedenktag ZfP Ravensburg-Weißenau | Foto: Hendrik Schuler | DSKOS

Anlässlich der Übergabe der Patenschaftsurkunde der Stolpersteine für die Familie Adler veranstaltete der TSB eine Gedenkfeier auf dem Marienplatz in Ravensburg – denn Gustav Adler selbst war in den 1920ern und frühen 1930er Jahren aktives Mitglied des TSB.

Gedenkfeier auf dem Marienplatz in Ravensburg | Foto: Martin Diez | DSKOS
Gedenkfeier auf dem Marienplatz in Ravensburg | Foto: Martin Diez | DSKOS

Zudem war unser Gedenkstättenverbund auf der zentralen Gedenkfeier des Landtags Baden-Württemberg  zum gemeinsamen Gedenken an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vertreten. Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) erinnerte daran, wie lange es schwierig war, sich mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, da viele entweder wegsahen, schwiegen oder relativierten. In ihrer Rede mahnte sie angesichts der zunehmenden Geschichtsvergessenheit und des wachsenden Rechtsextremismus, dass der Weg des Erinnerns kontinuierlich beschritten werden müsse, um nicht zu verblassen. Die zentrale Gedenkfeier im Landtag wurde gemeinsam mit den Opfergruppen des Holocaust gestaltet. Neben der Landtagspräsidentin sprachen auch Michael Kashi, Vorstand der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, sowie der Historiker Martin Sabrow vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam.

Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus im Landtag Baden-Württemberg | Foto: Birgit Brüggemann | DSKOS
Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus im Landtag Baden-Württemberg | Foto: Birgit Brüggemann | DSKOS

Die Veranstaltungen zeigten, dass es unerlässlich ist und bleibt, das kollektive Bewusstsein für die Gräueltaten des NS-Regimes zu bewahren und einer Wiederholung vorzubeugen. Vor dem Hintergrund eines gegenwärtig zunehmenden Rechtsrucks kommt der Arbeit der Gedenkstätten dabei eine maßgebliche Bedeutung zu: Sie fungieren als Mahnmäler und leisten zugleich den wichtigen Beitrag dazu, die Werte der Demokratie und Menschenwürde in unserer Gesellschaft zu erhalten. „Bitte, gehen Sie am 23. Februar zur Wahl! Geben Sie Ihre Stimme einer Partei, die auf dem Boden der Verfassung steht. […] Wir haben haben eine Verantwortung!", so der Appell der Landtagspräsidentin Aras an die Gesellschaft.


Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus im Landtag Baden-Württemberg | Foto: Birgit Brüggemann | DSKOS
Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus im Landtag Baden-Württemberg | Foto: Birgit Brüggemann | DSKOS

Lesen Sie hier die Pressemitteilung des Landtags Baden-Württembergs zum Gedenktag der Opfer an den Nationalsozialismus am 27.01.25:


Hier gelangen Sie zu der Rede der Landtagspräsidentin Frau Muhterem Aras am Gedenktag der Opfer für den Nationalspzialismus am 27.01.25 im Landtag Baden-Württemberg:




 
 
bottom of page