Laupheim
Museum zur Geschichte von Christen und Juden | Jüdischer Friedhof

Museum zur Geschichte von Christen und Juden
Das einzigartige Museum befindet sich im Schloss Großlaupheim, dem einstigen Adelssitz des Residenzortes. Im 19. und 20. Jahrhundert war die jüdische Familie Steiner Eigentümer des Schlosses.
Das Museum erzählt die vielfältige Geschichte des Miteinanders von christlicher Mehrheit und jüdischer Minderheit. Bis zur Vernichtung 1942 gab es eine blühende jüdische Gemeinde in Laupheim, die im 19. Jahrhundert die größte in Württemberg gewesen war. Die Biographien von Hollywood-Pionier Carl Laemmle, Jugendstilkünstler Friedrich Adler oder der Hochspringerin Gretel Bergmann erinnern daran, wie fruchtbar das Zusammenleben der Religionsgemeinschaften sich in Laupheim niederschlug. Dabei zeigt das Museum auch, wie zerbrochene Bindungen und Gemeinsamkeiten nach und nach dokumentiert und wiederhergestellt werden konnten.
Text: M. Niemetz
Jüdischer Friedhof
Als die ersten jüdischen Familien sich 1730 in Laupheim niederließen, wurden sie auf dem bis heute so genannten Judenberg angesiedelt, wo sie auch eine Synagoge und einen Friedhof errichten durften. Der Friedhof hat ohne größere Zerstörungen die Zeiten überdauert. Mit über 1.000 Grabsteinen ist er Sinnbild der reichen Geschichte des Laupheimer Judentums und ein historisches Denkmal ersten Ranges.
Text: M. Niemetz
Myrah Adams/Benigna Schönhagen: Jüdisches Laupheim, Haigerloch 1998;
Nathanja Hüttenmeister: Der jüdische Friedhof Laupheim, Laupheim 1998; Cornelia Hecht/Antje Köhlerschmidt: Die Deportation der Juden aus Laupheim, Laupheim 2004; Antje Köhlerschmidt/Karl Neidlinger: Die jüdische Gemeinde Laupheim und ihre Zerstörung, Laupheim 2008
Stadt Laupheim/Haus der Geschichte Baden-Württemberg: Katalog zur Ausstellung.Nebeneinander.Miteinander.Gegeneinander, Stuttgart 2006