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Newsletter 01-2024 des Denkstättenkuratoriums

  • DSKOS
  • 14. Okt. 2024
  • 18 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Nov. 2024


Stunde des Erinnerns 2024 in Bodnegg


Sehr geehrte Mitglieder, sehr geehrte Freund*innen unseres Denkstättenkuratoriums,


auch in der neuen Struktur als Verein möchten wir weiterhin die Tradition der Mitteilungen fortsetzen und durch einen regelmäßigen „Newsletter“ für die von uns betreuten Denkorteden Kontakt zu allen Denkorten im Netzwerk des DSKOS  halten, indem wir Sie über neue Sachverhalte und Aktivitäten informieren. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.


INHALT:  1. Vereinsangelegenheiten:      - 1.1. Vereinsgründung und Vereinskonstituierung      - 1.2. Vorstand, Aufgabenteilung     - 1.3. Konstituierung eines Beirats     - 1.4. Kontakt der Geschäftsstelle - Denkorte         2. Netzwerk des DSK und seine Vernetzung  - 2.1. Materialien :

    2.1.1. Broschüre „Denkorte an oberschwäbischen Erinnerungswegen“; 2.1.2. Gertrud   

   Graf und Eugen Michelberger, Todesmärsche im April 1945; 2.1.3. Wanderausstellung

   „Galerie der Aufrechten“

- 2.2. Neue Forschungen:

  2.2.1. Aufnahme auf Homepage des DSKOS ; 2.2.2. neue Recherchen/Dokumentation-

  en (Gertrud Graf)

- 2.3. Gedenkveranstaltungen: Besuche, Unterstützung:

  2.3.1. Biberach; 2.3.2. Bad Waldsee; 2.3.3. Ochsenhausen; 2.3.4. Ehingen;  2.3.5.

 Bodnegg

- 2.4. Erhaltung alter Denkorte, Installierung neuer Denkorte:

  2.4.1. Dietfurt; 2.4.2. Wolpertswende; 2.4.3. Lager Ummenwinkel in Ravensburg

- 2.5. Tagung „Historisches Wissen und gesellschaftlicher Bildungsauftrag“

              am 11./12.7. in Ulm

-2.6. Vernetzung des DSKOS auf Landes- und Bundesebene:

2.6.1. Bundesweites Gedenkstättenseminar; Mitgliederversammlung des Verbands der

         Gedenkstätten in Deutschland (VGDF)  3. Bildungs- und Vermittlungsarbeit

  - 3.1. Vortrag über mutigen Pfarrer in Ailingen ( Gertrud Graf )  - 3.2. Veranstaltungsreihe „Widerstand!?“ im Mittleren Schussental:

  3.2.1. Präsentation „Galerie der Aufrechten“, Vortrag Dr. Peter Eitel über regionalen

 Widerstand; 3.2.2. Vortrag Prof. Angela Borgstedt: „Orte des Widerstehens“;

 3.2.3. Vortrag Heribert Prantl „Vom großen und kleinen Widerstand“;

- 3.3. Präsentation der Wanderausstellung des DZOK Ulm „Man wird wohl

            noch sagen dürfen“

- 3.4. Empfang einer israelischen Sportlerdelegation durch das DSKOS 4. Ausblick: Projekte und Veranstaltungen  - 4.1. Projekte:

    4.1.1. Internationale Begegnungsfahrt nach Auschwitz für Studierende; 4.1.2. Didakti 

   sche Aufarbeitung der Materialien zu den Denkorten des Netzwerks; 4.1.3. Pilgerwan

  derung auf den Spuren der Todesmärsche   - 4.2. Veranstaltungstermine    - 4.3. Veranstaltungskalender5. Anlagen

 

1. Vereinsangelegenheiten


1.1. Vereinsgründung und Vereinskonstituierung

Nachdem dem DSKOS vom Land über die Landeszentrale für politische Bildung im Falle einer juristischen Selbständigkeit eine jährliche „Institutionelle Förderung“ in Höhe von 25 000 Euro in Aussicht gestellt wurde, hat sich das DSKOS aus der juristischen Trägerschaft durch das Studentenwerk Weiße Rose gelöst und am 7.9.2023 einen selbständigen Verein gegründet. Inzwischen ist der Verein im Vereinsregister registriert, hat durch das Finanzamt Ravensburg die Gemeinnützigkeit zuerkannt bekommen. Nach der Bewilligung unseres Antrags auf „Institutionelle Förderung“ durch die LpB haben wir mit Hendrik Schuler einen Leiter unserer Geschäftsstelle in Teilzeit ( 50% ) eingestellt, der seit 1. August für das DSKOS arbeitet und der erste Ansprechpartner für das DSKOS ist ( schuler@dsk-nsdoku-oberschwaben.de ). Der Verein hat inzwischen 28 natürliche und 17 juristische Personen, darunter auch einige Denkorte des Netzwerks. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Denkorte als Mitglieder des Netzwerks auch Mitglieder des Vereins werden, um die Arbeit des Vereins auch finanziell zu unterstützen und ein stärkeres Mitbestimmungsrecht zu haben. Bitte überprüfen Sie also die Möglichkeit, als Institution oder Kommune unserem Verein beizutreten ( Mitgliedsbeitrag 50 Euro ). Das Mitgliedsformular finden Sie auf unserer Homepage.  


1.2. Vorstand, Aufgabenverteilung

Der Vorstand des Vereins besteht aus Uwe Hertrampf ( Vorsitzender ), Gertrud Graf, Martin Diez, Birgit Brüggemann (vgl. Anlage 1: Foto der Vorstandsmitglieder des DSKOS). Uwe Hertrampf ist zuständig für den Verein und das Netzwerk und konkrete Erinnerungsarbeit an den Denkorten im Mittleren Schussental und der näheren Umgebung. Gertrud Graf hält den Kontakte zu weiter entfernten Denkorten des Netzwerks des DSKOS, sammelt neue Forschungsergebnisse an alten und neuen Denkorten, kümmert sich um deren Darstellung auf der Homepage des DSKOS unter dem Link „Forschungsergebnisse“ und führt gemeinsam mit Eugen Michelberger weitere Recherchen zur NS-Geschichte Oberschwabens durch. Sie vertritt auch die Interessen des DSKOS auf Landesebene (in der LAGG bei der LpB) und auf Bundesebene. Birgit Brüggemann ist vor allem zuständig für die Kontakte zur PH Weingarten und zu den Schulen der Umgebung. Martin Diez ist der  Schatzmeister, kümmert sich um Kultur- und Integrationsarbeit und die Vernetzung mit der Organisation „Demokratie, Vielfalt und Toleranz“ im Mittleren Schussental.


1.3. Konstituierung eines BeiratsDer Vorstand plant die Einrichtung eines Beirats aus Personen, die sich berufsmäßig in bestimmten kulturellen oder pädagogischen Funktionen oder ehrenamtlich mit Erinnerungsarbeit beschäftigen. Der Beirat soll Motor für die inhaltliche Arbeit des DSKOS vor Ort im Schussental oder an Denkorten des Netzwerks sein, indem er Projekte anregt und in Zusammenarbeit mit Vorstand und Geschäftsleitung durchführt. Bei Interesse an einer Mitarbeit melden Sie sich bitte bei

uns.


1.4. Kontakt der Denkorte zur Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle unseres Denkstättenkuratoriums finden Sie aktuell in der Briachstraße 10, 88250 Weingarten. Für sämtliche Anliegen erreichen Sie unseren Geschäftsstellenleiter Herrn Hendrik Schuler unter der Telefonnummer 0751-560838-12 oder per Mail unter der Adresse schuler@dsk-nsdoku-oberschwaben.de. Weiterhin ist auch eine Kontaktaufnahme und eine Vernetzung über den neu eingerichteten Instagram-Kanal (@dskos_oberschwaben) möglich, der von der Geschäftsstelle betreut wird. Sehr gerne können Sie uns auch Veranstaltungshinweise zukommen lassen, die wir dort für Sie bewerben werden. Aktuell befassen wir uns mit dem Umzug der Geschäftsstelle in die Briachstraße 2. Sobald der Aufbau des neuen Geschäftsraumes abgeschlossen ist, informieren wir Sie gesondert über eventuelle Änderungen bzgl. unserer Kontaktmöglichkeiten.

 

2. Netzwerk des DSKOS und seine Vernetzung


2.1. Materialien


2.1.1. Broschüre des Denkstättenkuratoriums „Denkorte an oberschwäbischenErinnerungswegen“

Einen Schwerpunkt in der Arbeit des DSKOS bildet die Pflege des Netzwerks der Denkorte im Denkstättenkuratorium durch die Unterstützung des Gedenkens an den vorhandenen Denkorten. Dem dient die Verbreitung der Gesamtbroschüre durch die Weitergabe an örtliche Initiativen, Stadtverwaltungen, Büchereien und Schulen als Daueraufgabe.

Bitte melden Sie sich bei Hendrik Schuler, wenn Sie Broschüren brauchen. Sie ist als eine Art „Regionales Geschichtsbuch“ ein vorzügliches Medium, um unser Netzwerk und seine regional bezogene Erinnerungsarbeit vorzustellen.


2.1.2. Gertrud Graf und Eugen Michelberger, Todesmärsche im April 1945 Dieses grundlegende Werk über die Todesmärsche aus den „Wüste“-Lagern und dem KZ Spaichingen durch Oberschwaben und das Allgäu bis in die bayrischen Alpen wurde vom DSKOS herausgegeben und von der LpB gefördert. Es berichtet in großer wissenschaftlicher Genauigkeit über die Routen und Opfer der Todesmärsche in Oberschwaben. Bestellungen bei Hendrik Schuler (über www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de).


2.1.3. Wanderausstellung „Galerie der Aufrechten“

Ein Bildungsangebot, das wir Gedenkstätten und Museen der Region wie auch bundesweitmachen, ist die „Galerie der Aufrechten – bekannte und unbekannte Menschen des Widerstands “, eine Kunstausstellung des Studentenwerks „Weiße Rose“ , die vom DSKOS beworben und betreut wird. Die Ausstellung umfasst 65 von namhaften Künstlern erstellte Porträts von Widerständlern gegen das NS-System mit deren Biographien auf kleinen Tafeln neben den Porträts. Die Hälfte der dargestellten Widerständler stammt dabei aus Oberschwaben und dem deutschen Südwesten. Sie werden in acht Gruppen präsentiert - dem christlichen, geistigen, jüdischen Widerstand, dem Widerstand von Arbeitern, Soldaten, Politikern, dem Rettungswiderstand und dem Widerstand der Weißen Rose. Diese Ausstellung ermöglicht somit die Vermittlung der Vielfalt des Widerstands im Dritten Reich mit den Mitteln der Kunst und in einem biographischen Ansatz. Auf Grund der Vielzahl der Porträts regionaler Widerständler eignet sich die Wanderausstellung besonders für die Präsentation an Orten im oberschwäbischem und südwestdeutschen Raum, z.B. anlässlich von Todestagen von einzelnen Widerständlern.Wir würden uns freuen, im Kreis der Leser Interessenten an unserer Ausstellung zu finden, die bei Platzmangel durchaus auch – je nach Anlass - in Teilen ausgeliehen und präsentiert werden kann. Gerne unterstützen wir die Präsentation vor Ort durch einen Einführungsvortrag und durch Führungen von Erwachsenengruppen und Schulklassen.Wenn Sie die Ausstellung ausleihen und bei sich präsentieren möchten, melden Sie sich bitte bei dem Leiter unserer Geschäftsstelle Hendrik Schuler (schuler@dsk-nsdoku-oberschwaben.de)


2. 2. Neue Forschungen2.2.1. Aufnahme auf Homepage des DSKOS

Gertrud Graf arbeitet fortlaufend daran, neue Forschungen innerhalb der Region zu erfassen, damit wir sie unter der Rubrik „Neue Forschungsergebnisse“ auf unserer Homepage (www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de) der Öffentlichkeit zugänglich machen können, bis wieder eine Broschüre herausgegeben wird.So wächst eine Datenbank mit neuen interessanten Berichten heran, die von allen Interessierten, vor allem auch Schulen und Studenten, genutzt werden kann.Bitte melden sich mit neuen Forschungsergebnissen, damit wir sie in dieser Datenbank aufnehmen können. Sie erreichen Gertrud Graf unter der E-Mail-Adresse:


2.2.2. Neue Recherchen/Dokumentationen ( Gertrud Graf ) :


2.2.2.1. Schicksal der Monika Rinderle:

Monika Rinderle, dort gestorben am 15. Oktober 1942. Sie bittet um Unterstützung bei Recherchen. Als Quelle besorgen wir die Ermittlungsakten des Landeskriminalamts Ludwigsburg aus dem Jahr 1967. Diese befassen sich mit den Scherungen von Frauen im badischen Bereich des Bodensees, u.a. mit der Verhaftung von Monika Rinderle in Hohenbodman/heute Gemeinde Owingen. Darin ist kein belastbarer Nachweis zu finden, dass jemals eine Beziehung zwischen Monika Rinderle und dem polnischen Kriegsgefangenen Theodor Borowski bestand, der trotzdem am 13. Februar 1942 in Bodman hingerichtet wurde.Die Ergebnisse legten wir den Gemeinderäten und dem Bürgermeister von Owingen vor.Die Gemeinde sieht sich dadurch Ende Juli 2024 veranlasst, einen Doktoranden der Universität Konstanz zu beauftragen, sich mit dem Schicksal Monika Rinderles wissenschaftlich zu befassen. Er hat bis Ende Oktober Zeit.


2.2.2.2. Aus der Schweiz meldet sich die Enkelin von Frau Schmidt, die 1940 in Meckenbeuren geschoren wurde.

Die Enkelin fand unsere Recherchen zu den Polenmorden und Scherungen von Frauen unter den Forschungsergebnissen des DSKOS.-

Von der Enkelin erfahren wir: Beide Kinder ihrer Großmutter wurden unmittelbar nach deren Verhaftung ins Kleinkinderheim St. Josef in Baindt bei Ravensburg eingewiesen, Bürgermeisters Bernhard Sporer sorgte im Januar 1941 für die Zwangsscheidung von Frau Schmidt, dadurch war sie nach der Entlassung aus dem KZ ohne Wohnung, mittellos, erziehungsunwürdig, beim Scheidungsprozess musste Sporer zugeben, dass er sie grundlos einer Beziehung zu Josef Tynski beschuldigt hatte. Die Scheidung erfolgte trotzdem. Josef Tynski entging wenigsten dem KZ und der Exekution. Nach 1945: alte Seilschaften um Sporer sorgten dafür, dass ihr der Ausweis als KZ-Opfer,  die UNRRA-Hilfe und die Entschädigung verweigert wurde. 1948 gelangte sie über die grüne Grenze in die Schweiz. Sie lebte und arbeitete dort illegal. Erst 1950 erhielt sie durch Heirat die Schweizer Staatsbürgerschaft zurück.


2.2.2.3. Zusammenarbeit mit Sabine Bade, Politikwissenschaftlerin aus Konstanz.

Sie arbeitet daran, eine Erinnerungsweg mit Stelen für die NS-Opfer in Konstanz zu verwirklichen.

Sie gibt uns den Hinweis, dass das  NS-Nachrichtenblatt „Bodenseerund-schau“, 2020 über den digitalen Bibliotheken-Service BW, zugänglich ist. So können wir  die Namen der geschorenen Frauen aus dem badischen Raum zu finden. Die Berichte enthüllen, dass sogar Mütter und Freundinnen denunzierter Mädchen in die  KZ Ravensbrück und Auschwitz gebracht wurden. Das wird auch durch die Ermittlungsakten bestätigt, die wir mit den Namen in Ludwigsburg anfordern können. Zwei von den Frauen starben.

Das Schicksal der folgenden Frauen haben wir nun ermittelt:

Mimmenhausen/Salem:  Elisabeth Erder und Anna Müller 

Münchhof-Homberg/Stockach: Anna Jäger (1921), deren Mutter Maria Jäger (1895), der Nachbarstochter Elisabeth Rauch (1919)

Watterdingen/Stockach von Hermine Preter, von ihrem Vater bei der Gestapo Singen angezeigt. Trotz gynäkologischen Nachweis, dass sie noch Jungfrau war, kam sie in ein Außenlager des  KZ Ravensbrück.

Im Gefangenenbuch Konstanz sind 1941/1942 zehn weitere Frauen genannt, die wegen des Polenerlasses ins Amtsgerichtsgefängnis Konstanz eingewiesen und über die Justizanstalt Preungesheim ins KZ Ravensbrück überstellt wurden.

Die Dokumentation aller Fälle im nördlichen Bodenseeraum wird uns noch einige Zeit beschäftigen.


2.2.2.4. Suche nach dem Verwahrort der Fotos von Scherungen

Ansprechpartner waren: Das Bundesarchiv Berlin, die Topographie des Terrors in Berlin, das Bundesarchiv in Ludwigsburg, das Landesarchiv BW, das Staatsarchiv Sigmaringen, das Hotel Silber, das Haus der Geschichte in Stuttgart, das Bodensee-Kreisarchiv, das  Archiv des Zeppelinmuseums, die Stadtarchive Friedrichshafen und Tettnang, die Gesellschaft Oberschwaben. Teilweise verfügen die genannten Stellen über Kopien, verenden diese auch in Ausstellungen.  Keine Stelle kann aber den Verwahrort der Originalfotos nennen.


Reinhold Maier (in den 80/90er Jahren Pastor in Meckenbeuren, heute in der Schweiz lebend, hat mehrere Original-Fotos von Nachkommen einer der in Meckenbeuren geschorenen Frauen erhalten und diese in einem Pressebericht und in einem Buch 2004 veröffentlicht. Diese Fotos befinden sich in seinem Privatarchiv.


2.3. Gedenkveranstaltungen: Besuche, Unterstützung


2.3.1. Biberach: Gedenkwochenende auf dem "Russischen Friedhof"


Am 21./22. Oktober 2023 fand ein Gedenkwochenende statt für über 700 sowjetische Kriegsgefangene (verstorben im Lager „Lindele“) und ehemalige Zwangsarbeiter/innen aus der ehemaligen UDSSR, bestattet auf dem sogen. „Russenfriedhof“ (Heute: „Friedhof für sowjetische Kriegsopfer“).-  Veranstalter waren Pax Christi, das Friedensbündnis Biberach und die Stadt. Im Zentrum der Tage stand die Begegnung zwischen Biberacher Bürger/innen und Nachkommen der in Biberach bestatteten Toten. Biberacher Schüler präsentierten Schicksale von Opfern, die sie aktuell recherchiert hatten. Ein Gedenkakt fand auf dem russischen Friedhof am 22. Oktober statt. Bei den Feierlichkeiten war das DSKOS durch Gertrud Graf und Eugen Michelberger vertreten.


2.3.2. Bad Waldsee:

Am Gymnasium Bad Waldsee ( „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ ) hat eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen – angeleitet vom Judendseelsorger David Bösl die Anne Frank Ausstellung des Anne-Frank-Zentrums in Berlin präsentiert. Eine Eröffnungsfeier fand am 27.6.2024 statt. Eine vorbildliche Aktion für andere Schulen mit diesem Titel.  Das DSKOS war mit Uwe Hertrampf vertreten.


2.3.3. Ochsenhausen:

Fabian Gmeinder und Sarah Göser, Schüler*in am Gymnasium Ochsenhausen haben im Rahmen eines Heimatforschungsprojekts die Lebensgeschichte der jüdischen Familie Haarburger erforscht, die 1938 Ochsenhausen verlassen hat. Im Rahmen einer Veranstaltung am 6. Juli 2024 trugen die beiden Schüler ihre Rechercheergebnisse vor. Anschließend wurde in Anwesenheit von Bürgermeister Bürkle eine Stele zur Erinnerung an die Familie Haarburger eingeweiht. Das DSKOS war mit Uwe Hertrampf vertreten.  

2.3.4. Ehingen:

Am 24.6.2024 Wurden 15 Stelen und Informationstafeln, die an Verbrechen und Opfer des NS in Ehingen erinnern, der Öffentlichkeit übergeben. Gertrud Graf und Eugen Michelberger vertraten das DSKOS.

2.3.5. Bodnegg:

Schon zum zweiten Mal nahm das DSKOS am 20.9.2024 mit Uwe Hertrampf, Birgit Brüggemann und Hendrik Schuler an der jährlichen Erinnerungsfeier am Denkort für die NS-Opfer auf dem Friedhof in Bodnegg teil. Uwe Hertrampf gestaltete einen Beitrag, in dem er die Opfer und die Gedenkstätte in Bodnegg einordnete in das Gedenken an die Opfer an den Gedenkstätten der Umgebung.


2.4. Erhaltung alter Denkorte, Installierung neuer Denkorte


2.4.1. Denkort Dietfurt im Donautal

Eine in den 1920iger Jahren vom Neutemplerorden erbaute Hütte wurde zum deutschen Hauptsitzes dieses Ordens. Der rechtsesoterische Männerbund übte in der Zeit des Aufstiegs der NSDAP starken Einfluss auf Hitler, die NS-Ideologie sowie auf die SS aus.  Die seit 1964 als Rettungsstützpunkt der DRK-Bergwacht Sigmaringen genutzte Hütte wurde durch das Engagement der „Arbeitsgruppe Geschichte Dietfurt“  (DRK KV Sigmaringen, AGGD) zum wichtigen Denkort. Walther Paape  widmete sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung, Dokumentation und bot mit der AGGD unzählige fachkundigen Führungen für mehrere Tausend Besucher an. 2022 wolle die Bergwacht die Hütte abreißen, um den Stützpunkt moderner aufzubauen. Auf die Anregung des DSKOS wurde die Anlage aber unter Denkmalschutz gestellt. Die Bergwacht reagierte mit einem Betretungs- und Führungsverbot. In diesem Jahr aber hat sich der Kreisverband des DRK Sigmaringen von der historischen Bedeutung des Ortes als Denkort überzeugen lassen und will einen Neuanfang ermöglichen. Das DSKOS unterstützt diese Entwicklung.


2.4.2. Wolpertswende

Das DSKOS unterstützt in dem von Uwe Hertrampf geleiteten Arbeitskreis „Erinnerungskultur in der Gemeinde Wolpertswende“  die Erinnerungsarbeit vor Ort. Nach der Aufarbeitung der Opferbiographien  und dem Verfassen von allgemeinen und auf den Ort bezogenen Hintergrundtexten stehen wir nach der letzten Korrektur des Lay Outs nach jahrelanger Arbeit  vor der Veröffentlichung einer 32-seitigen Broschüre, die mit Zuschüssen der Gemeinde und des Kreisarchivs finanziert wird. Ziel bleibt die Installation eines Denkorts in der Gemeinde.


2.4.3. Lager Ummenwinkel in Ravensburg

1937 wurde in Ravensburg das Zwangslager „Ummenwinkel“ errichtet. Über 100 Sinti, Männer, Frauen und Kinder aus Ravensburg wurden dahin zwangsumgesiedelt. Sie lebten in Baracken hinter Stacheldraht, wurden überwacht, schikaniert und durch Zwangsarbeit im städtischen Tiefbau, in der Landwirtschaft, in Betrieben der Region ausgebeutet.

Am 13. März 1943 holten Kriminalpolizei und lokale Polizisten 35 Kinder, Männer und Frauen ab. Sie wurden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo 29 von ihnen ermordet wurden. Die wenigen Überlebenden wurden wieder auf dem Gelände des ehemaligen Lagers Ummenwinkel angesiedelt, bis 1984, ohne Anschluss an Strom- und Wasserversorgung. Am Ort des ehemaligen Zwangslagers erinnert bisher nichts an diesen Teil der Ravensburger Geschichte. Das soll sich nun ändern. Birgit Brüggemann ist an der Initiative beteiligt. 


2.5. Tagung „Historisches Wissen und gesellschaftlicher Bildungsauftrag“ 

Ein Hauptziel der Arbeit des DSKOS ist die Förderung der Erinnerungskultur durch eine Vernetzung der Arbeit der Gedenkstätten. Dazu dient die alle zwei Jahre stattfindende, von Prof. Thomas Müller ( Forschungsbereich Geschichte und Ethik der Medizin am ZfP Weissenau) initiierte und zusammen mit Dr. Nicola Wenge ( Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm )  geplante und vom DSKOS unterstützte Tagung „Historisches Wissen und gesellschaftlicher Bildungsauftrag“. Diese Tagung ist eine Netzwerktagung zum Stand der regionalen Erinnerungskultur, zum Austausch von Rechercheergebnissen und von Vermittlungsmethoden, zur Stärkung der Kooperation untereinander – auch durch Knüpfung und Festigung persönlicher Kontakte. Diese vierte Auflage dieses Tagungsformats fand am 11./12. Juli 2024 statt, diesmal in der VHS ( Einsteinhaus ) Ulm. Auf der Tagung wurden nach einer Führung durch die KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg und einem Vortrag von Prof. Frei ( Universität Jena ) über den Stand der Erinnerungskultur am 2. Tag der Tagung vor allem Initiativen ( z.B. neue Dauerausstellung des Museums für Geschichte von Christen und Juden in Laupheim) und neue Forschungsergebnisse der Region präsentiert. Gertrud Graf berichtete für das DSKOS in einem Tagungsbeitrag über ihre Forschungen zum Thema „ Das Schicksal der KZ-Häftlinge der ‚Wüste‘-Lager und das KZ Spaichingen“. Weitere Informationen über Tagungsbeiträge können Sie dem beigefügten Tagungsprogramm entnehmen (vgl. Anlage 2: Tagungsprogramm „Historisches Wissen und gesellschaftlicher Bildungsauftrag“ vom 11./12. Juli 2024). Ein Tagungsbericht wird noch erstellt. Wir werden Sie über die Veröffentlichung informieren.


2.6. Vernetzung des DSKOS auf Landes- und Bundesebene2.6.1. Bundesweites Gedenkstättenseminar ( 26. – 28.6.2024 ) im Haus der Wannseekonferenz

Unsere stellvertretende Vorständin Birgit Brüggemann nahm vom 26.–28.6.24 am 68. Bundesweiten Gedenkstättenseminar im Haus der Wannseekonferenz teil, welches von der

Bundeszentrale für politische Bildung, der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und dem Gedenkstättenreferat der Stiftung Topographie des Terrors in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Gedenkstättenpädagogik ausgebracht wurde. Dieses richtetete sich an Akteur*innen aus dem Bereich der Gedenkstättenarbeit und diente der Vernetzung und Stärkung von Gedenkstätten und Dokumentationszentren als historisch-politische Lernorte. In zahlreichen Formaten wurden antisemitismus- und rassismuskritische Ansätze in der Gedenkstättenpädagogik und bisherige Entwicklungen, Erfahrungen und Herausforderungen mit Antisemitismus und Rassismus diskutiert. Die Eindrücke und Erkenntnisse des Seminars nimmt Birgit Brüggemann als gewinnbringende Impulse für Ihre schulische Vermittlungsarbeit für das Denkstättenkuratorium mit.


2.6.2. Mitgliederversammlung des Verbands der Gedenkstätten in Deutschland (VGDF)

Unsere stellvertretende Vorständin Birgit Brüggemann und der Geschäftsstellenleiter Hendrik Schuler nahmen am 26. September als Vertreter des Denkstättenkuratoriums NS-Dokumentation Oberschwaben an der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbands der Gedenkstätten in Deutschland e. V. teil. Im Vordergrund der Versammlung stand der Beschluss um eine Satzungsänderung des Verbandes, der es zukünftig ermöglichen wird, dass neben den Landeszentralen und Landesarbeitsgemeinschaften auch einzelne Gedenkstätten und Verbünde als Mitglieder vertreten sein können. Der vor Ort vorgenommene Beschluss der Satzungsänderung wird es dem DSKOS, das bisher nur kooptiertes Mitglied des VGDF war, ermöglichen, die Interessen der Gedenkorte Oberschwabens auf Bundesebene vertreten zu können.


3. Bildung- und Vermittlungsarbeit


3.1. Vortrag über mutigen Pfarrer in Ailingen ( von Gertrud Graf im Juli  im Stadtarchiv in         Friedrichshafen )

Der Ailinger Pfarrer Franz Gessler setzte sich von 1933 bis 1938 mutig gegen das NS-Regime ein. Ortsgruppenleiter/Bürgermeister Albert Schraff und Kreisleiter Hans Seibold drangsalierten ihn mit Unterrichts- und Veranstaltungsverboten, mit häufigen Gestapoverhören, Eingriffen in den Gottesdienst, Angriffen der HJ auf das kath. Jugendheim, zwei SA- Aufmärsche vor dem Pfarrhaus mit bis zu 300 SA-Leuten, Flugblättern und Graffitis  mit dem Vorwurf „Volksverräter“, massiven Angriffen aufs Pfarrhaus, Verhaftungen von Unterstützern des Pfarrer, schließlich Verweis Gesslers aus dem Dorf. Besonderheit: Seine Gemeinde stand hinter ihm und legte im August 1938 aus Protest gegen seine Drangsalierung sogar die Arbeit nieder (vgl. Anlage 3: Zeitungsbericht „Das ganze Dorf streikt für den mutigen Pfarrer“, SZ, 19.08.24).


3.2. Veranstaltungsreihe „Widerstand!?“ im Mittleren Schussental3.2.1. Präsentation „Galerie der Aufrechten“ ; Vortrag Dr. Peter Eitel über regionalen Widerstand

Aus der Erkenntnis heraus, mit Partnern mehr bewegen zu können, arbeitet das DSKOS seit der Organisation der Anne Frank Ausstellung 2019 in RV im sich damals gebildeten lokalen Netzwerk „Erinnern für die Zukunft“ mit ( zusammen mit der Organisation Tavir, die zuständig ist für die Umsetzung der Programme „Demokratie leben“ in RV und Weingarten, der VHS RV, dem Kreisjugendring und der Gesellschaft für christlich-jüdische Begegnung ).

Anlässlich des 80. Jahrestags des Attentats von Graf von Stauffenberg und des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 wurde in diesem Kreis für das Jahr 2024 die Idee geboren zu einer Veranstaltungsreihe „Widerstand!?“.Dazu präsentierte das DSKOS vom 2.7. bis zum 13.9. 2024 20 der insgesamt 65 Porträts der „Galerie der Aufrechten“ in der VHS Ravensburg, einem Ort mit großem Publikumsverkehr(vgl. Anlage 4: Ankündigung zur „Galerie der Aufrechten“, SZ, 05.07.24).

Auf einer Midissage am 18.7.2024 wies Uwe Hertrampf in seiner Einführung auf den  Sinn der Ausstellung „Galerie der Aufrechten – bekannte und unbekannte Menschen des Widerstands“ hin, nämlich zu zeigen, wie vielfältig der Widerstand gegen den NS war und dass der Mythos um Stauffenberg und den 20. Juli 1944 diese Tatsache nicht überlagern dürfe.  Höhepunkt der Midissage bildete   der Vortrag des ehemaligen Stadtarchivars von RV, Dr. Peter Eitel „Aktiver und passiver Widerstand gegen das NS-Regime in  Oberschwaben“. (Vgl. Anlage 5: Zeitungsbericht „Widerstand gegen NS-Regime in Oberschwaben vor allem religiös motiviert“, SZ Online, 29.07.24)

 Als ein Beispiel für die passive Form regionalen  Widerstands führte Eitel das Verhalten einer Briefträgerin an, die 1942 den nach RV strafversetzten Theologieprofessor Günter Dehn darüber informierte, dass dessen  Post „von oben kontrolliert“ werde.


3.2.2. Vortrag Prof. Angela Borgstedt ( Uni Mannheim ): „Orte des Widerstehens – Aktionsräume gegen den NS im Südwesten 1933 – 1945“ 

Als eine weitere Veranstaltung in der Veranstaltungsreihe „Widerstand!?“ organisierte das DSKOS im Zusammenhang mit der Mitgliederversammlung am 23.9.2024 den Vortrag von Prof. Angela Borgstedt, profunder Kennerin des Widerstands im deutschen Südwesten zum Thema „Orte des Widerstehens“. Der Vortrag folgte dem neuen historiographischen  Ansatz, die Bedeutung der Kategorie „Raum“ für den Widerstand herauszuarbeiten. Borgstedt ging dabei der Frage nach, wie geographische und soziale Räume (wie private Wohnräume, Hinterzimmer von Wirtshäusern, Plätze in der freien Natur, Arbeitsplätze, Transiträume wie Bahnhöfe oder Grenzstationen ) widerständiges Handeln im deutschen Südwesten ermöglicht und geprägt haben (vgl. Anlage 6: Zeitungsbericht „Wer in Weingarten dem NS-Regime die Stirn bot“, SZ, 07.10.24)


3.2.3. Vortrag Heribert Prantl „Vom großen und kleinen Widerstand“

Abschluss der Veranstaltungsreihe wird ein Vortrag des bekannten ehemaligen Redakteurs und Kolumnisten der Süddeutschen Zeitung, Heribert Prantl am 30. Oktober, 19 Uhr in Räumen der Schwäbischen Zeitung sein. Prantl, der gerne Brücken schlägt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wird über das Thema „Vom großen und kleinen Widerstand“ referieren und dabei auch auf Widerstandshandeln und Zivilcourage in der heutigen bewegten Zeit  eingehen, in der selbst die AfD oder rechte Bauerndemonstrationen den Widerstand für sich beanspruchen. 3.3. Präsentation der Wanderausstellung des DZOK Ulm „Man wird wohl noch sagen dürfen“

Seit Juni präsentiert das DSKOS die Wanderausstellung des DZOK Ulm „ Man wird ja wohl noch sagen dürfen“ im Mittleren Schussental (vgl. Anlage 7: Ausstellungsübersicht „Man wird ja wohl noch sagen dürfen…“ des DZOK). Diese Ausstellung stellt unter dem Motto „Language matters“ demokratiefeindliche und menschenverachtende Begriffe aus der NS-Zeit und der heutigen Zeit vor, außerdem eigentlich neutrale Begriffe, die als Waffe benützt werden können. (Vgl. Anlage 8: Zitat zur Giftwirkung von Sprache, DZOK) Diese Begriffe sind: asozial, Heimat, Lügenpresse, Schuldkult, völkisch, Volk, Volksgemeinschaft, Widerstand. Das DSKOS hat die Ausstellung vom 24. Juni bis zum 4. November ausgeliehen und hat ihre Präsentation in der Realschule des Körperbehindertenzentrums Oberschwaben in Weingarten, im Foyer des Studentenwerks Weiße Rose in Weingarten, im Kulturzentrum Linse ( Weingarten ), in der Realschule Ravensburg und in der PH Weingarten organisiert. Das Thema der Ausstellung passt gut zur aktuellen politischen Entwicklung, in der rechtsextreme Kräfte diese Begriffe in der Propaganda für sich benutzen. Die Ausleihe ( vom DZOK Ulm ) und Präsentation wird daher sehr empfohlen.


3.4. Empfang einer israelischen Sportlerdelegation durch das DSKOS

Der Sportkreis Ravensburg unterhält seit knapp 30 Jahren freundschaftliche Beziehungen zu Sport-Partnerorganisationen in Israel. Vom 11. bis 18. April konnte der Sportkreis Ravensburg eine israelische Sportdelegation aus zehn Sportler*innen der Sportorganisation Maccabi aus dem Kibbuz Yad Mordechai begrüßen. Philipp Stäbler vom Studentenwerk Weiße Rose e. V. und Martin Diez vom DSKOS stellten den israelischen Gästen den Campus Weiße Rose sowie die Ansätze der Erinnerungsarbeit im Rahmen der Oberschwäbischen Erinnerungswege und der Galerie der Aufrechten vor. Die Arbeit des DSKOS fand positiven Anklang bei den Gästen. Eine solche Vorstellung unserer Arbeit bei Besuchen israelische Delegationen oder Austauschgruppen ist vielleicht auch an anderen Denkorten des DSKOS möglich und überlegenswert.


4. Ausblick: Projekte und Veranstaltungen4.1. Projekte4.1.1. Internationale Begegnungsfahrt nach Auschwitz für Studierende

 Birgit Brüggemann brachte von einem Seminar in der Jugendbegegnungsstätte Auschwitz die Idee mit, eine internationale Begegnungsfahrt von Studierenden an der PH Weingarten mit Studierenden aus Prag im Jahr 2025 zu organisieren. Solche Begegnungsfahrten mit einem internationalen Austausch über Erinnerungskultur und ihre Konsequenzen werden komplett finanziert. Birgit wird diese Idee mit dem Dozenten der Fachschaft Geschichte an der PH Weingarten, Andreas Sommer besprechen. Wir werden weiter über den Fortgang des Projekts berichten. Interessenten können sich an Hendrik Schuler wenden.


4.1.2. Didaktische Aufarbeitung der Materialien zu den Denkorten des NetzwerksDr. Andreas Sommer, Dozent der Fachschaft Geschichte an der PH Weingarten plant für das SS 2025 ein Seminar „Denkorte als Lernorte“, in dem Materialien zu den Denkorten des Netzwerks DSKOS von Studierenden ergänzt und didaktisch für die Verwendung in der Bildungsarbeit an Schulen aufgearbeitet werden sollen. Eine solche Arbeit ist ein wegweisender Schritt für die Bildungsarbeit an den Schulen der Denkorte. Mit diesen Materialien könnte auch eine Wanderausstellung erstellt werden. Das DSKOS will das Seminar mit seiner Zielsetzung begleiten und unterstützen. 


4.1.3. Pilgerwanderung auf den Spuren der Todesmärsche

Jürgen Schnizler, anerkannter Experte auf dem Gebiet von Pilgerwanderungen, plant eine viertägige Pilgerwanderung auf den Spuren der Todesmärsche vor genau 80 Jahren in der Kar-Woche 2025, vom KZ Schömberg bis nach Aulendorf. Er hat sich beim DSKOS über die Todesmärsche informiert und wird bei dem Projekt von der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) und von Stellen der ev. Kirche Württemberg unterstützt. Das DSKOS wird über Anmeldungsmöglichkeiten zu diesem interessanten Projekt berichten.


4.2. Veranstaltungstermine

 

-  24. Oktober, 19 Uhr: Vortrag von Dr. Christopher Dow vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg zur Thematik "Ein Schwabe gegen den Obrigkeitsstaat. Matthias Enzberger (1875-1921) als Wegbereiter deutscher Demokratie“ im Stadtarchiv Bad Waldsee

 

-  30. Oktober, 19 Uhr im Medienhaus der Schwäbischen Zeitung Ravensburg: Vortrag des bekannten Redakteurs und Kolumnisten der Süddeutschen Zeitung , einem Experten für eine aktualisierte Erinnerungskultur: „Vom großen und kleinen Widerstand“Eine kostenlose Anmeldung ist unter folgenden Links möglich:

 

 

 

- 6. November 2024, 20 Uhr: Vortrag des Autors Thomas Mertz über Christoph Probst: Ein Student der "Weißen Rose" im Studentenwohnheim Briach 2.


- 12. November 2024, 19 Uhr,  in RV, Schwörsaal:  Marcus Bensmann spricht zum Thema seines Buches:  „Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst: Die ungeheuerlichen Pläne der AfD“. Marcus Bensmann ist ein deutscher Investigativjournalist für das Recherchenetzwerk Correctiv, das durch seine Recherchen zu den Remigrationsplänen der AfD zu Jahresbeginn 2024 eine bundesweite Serie von Demonstrationen gegen das Erstarken des Rechtsextremismus in der Republik ausgelöst hat. - 9. November 2024, 14–17 Uhr : Stadtrundgang durch die Weingartener NS-Geschichte mit Uwe Hertrampf: Veranstaltung der VHS Weingarten mit Anmeldung / DSKOS, Treffpunkt: Münsterplatz 


- 13. November 2024, 20 Uhr: Literarisch-musikalische Erinnerung an die Jüdin Gertrud Kolmar im Hofsaal des Ev. Gemeindehauses, Gartenstr. 9,  Weingarten. Moderator: Oswald Burger  Veranstalter: Studentenwerk Weiße Rose e.V. - 26.11.2024, 19:30 Uhr im Musiksaal des Rektoratsgebäudes der Achtalschule in Baienfurt: Vortrag von Uwe Hertrampf: 90 Jahre nach der Installation der NS-Diktatur – Baienfurt im „Dritten Reich“ ( VHS mit Anmeldung/ DSKOS )

 

- 30. November, 9:30–18 Uhr: Tagung zur Thematik "Maria Menz – eine oberschwäbische Dichterin" im Alten Pfarrhaus Mooshausen, Weiger-Guardini-Str. 9, Referenten: Hannelore Nussbaum und Alfons Knoll


Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Veranstaltungskalender auf der Website des DSKOS.


 4.3.  Veranstaltungskalender

Um Sie bei der Bewerbung örtlicher Veranstaltungen zu unterstützen, möchten wir Ihre Veranstaltungen in einem Online-Kalender auf der Homepage des DSK aufführen. Dazu melden Sie uns bitte geplante Vorhaben ( an Hendrik Schuler unter schuler@dsk-nsdoku-oberschwaben.de), damit wir den Veranstaltungskalender auf einem aktuellen Stand halten können. Sehr gerne bewerben wir Ihre Veranstaltungen auch in den Sozialen Medien über unseren Instagram-Kanal @dskos_oberschwaben.


Wir hoffen, dass wir Ihnen in diesen Mitteilungen einige interessante Informationen und motivierende Anregungen für die eigene Arbeit geben konnten, und freuen uns immer über Rückmeldungen, Informationen, Ideen und Anregungen von ihrer Seite. In diesem Sinne grüßen Sie alle ganz herzlich    


Uwe Hertrampf                                                         Hendrik Schuler

(Vorsitzender, DSKOS)                                     (Geschäftsstellenleiter, DSKOS)



5.  Anlagen

Alle Anlagen finden Sie im Anhang dieser Nachricht.

 

- Anlage 1: Foto der Vorstandsmitglieder des DSKOS

- Anlage 2: Tagungsprogramm „Historisches Wissen und gesellschaftlicher Bildungsauftrag“

        vom 11./12. Juli 2024

- Anlage 3: Zeitungsbericht „Das ganze Dorf streikt für den mutigen Pfarrer“ (SZ, 19.08.24)

- Anlage 4: Ankündigung zur „Galerie der Aufrechten“ (SZ, 05.07.24)

- Anlage 5: Zeitungsbericht „Widerstand gegen NS-Regime in Oberschwaben vor allem

       religiös motiviert“ (SZ Online, 29.07.24)

- Anlage 6: Zeitungsbericht „Wer in Weingarten dem NS-Regime die Stirn bot“ (SZ, 07.10.24)

- Anlage 7: Ausstellungsübersicht „Man wird ja wohl noch sagen dürfen…“ des DZOK

- Anlage 8: Zitat zur Giftwirkung von Sprache (DZOK)




 
 
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