Besuch einer israelischen Sportdelegation beim Denkstättenkuratorium
- DSKOS
- 6. Mai 2024
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Israelische Sportdelegation zu Besuch in Ravensburg – Denkstättenkuratorium NS-Dokumentation Oberschwaben stellt sich und die regionale Erinnerungsarbeit vor
Der Sportkreis Ravensburg unterhält seit knapp 30 Jahren freundschaftliche Beziehungen zu Sport-Partnerorganisationen in Israel. Vom 11. bis 18. April konnte der Sportkreis Ravensburg eine israelische Sportdelegation aus 10 Sportler*innen der Sportorganisation Maccabi aus dem Kibbuz Yad Mordechai begrüßen.
Neben der geschichtlichen Auseinandersetzung mit der Schoa waren die tagesaktuellen Herausforderungen von Demokratie und Freiheit in Israel und in Deutschland thematische Schwerpunkte des Besuchprogramms. Dies wurde sowohl bei der offiziellen Begrüßung der Stadt Ravensburg zum Ausdruck gebracht als auch bei den gemeinsamen Besuchen verschiedener Gedenkstätten und Erinnerungsorten wie dem Denkstättenkuratorium NS-Dokumentation Oberschwaben (DSKOS) in Weingarten oder dem Jüdischen Museum in Hohenems.
Philipp Stäbler vom Studentenwerk Weiße Rose e. V. und Martin Diez vom DSKOS stellten den israelischen Gästen den Campus Weiße Rose sowie die Ansätze der Erinnerungsarbeit im Rahmen der Oberschwäbischen Erinnerungswege oder der Galerie der Aufrechten vor.
Erinnerungskultur und die Verantwortung, wie mit geschehenem Unrecht während des Nationalsozialismus in der Region würdevoll umgegangen werden kann, fanden positiven Anklang bei den Gästen. Intensiv wurde auch über die Vielfalt von ganz unterschiedlichen Personen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus in Deutschland zwischen 1933 und 1945 gesprochen, über Vertreter christlichen, militärischen oder auch jüdischen Widerstands.
Der gemeinsame Austausch warf nicht nur einen Blick zurück, sondern fokussierte sich auf Zivilcourage und die Auseinandersetzung mit Unrecht im Hier und Jetzt.
Gemeinsam wurde intensiv und teilweise emotional über aktuelle Herausforderungen für jüdisches Leben in Deutschland als auch existenzielle Bedrohungen jüdischen Lebens in Israel diskutiert. Insbesondere auch der Angriff der radikalislamischen Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung am 7. Oktober sowie die Auswirkungen des daraus resultierenden Krieges der israelischen Regierung gegen die Hamas in Gaza.
Der freundschaftliche und tiefsinnige Austausch im Campus Weiße Rose Weingarten mit dem Denkstättenkuratorium NS-Dokumentation Oberschwaben und dem Studentenwerk Weiße Rose hinterließ eine Erkenntnis bei allen Teilnehmenden: Wie leicht Gesellschaft ideologisch verführt und wie schnell Freiheit sowie Rechtsstaatlichkeit abgeschafft werden können, mahnt uns heute in Deutschland wie in Israel für Demokratie und Menschenwürde einzutreten.