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Gedenken an die Deportation der Sinti und Roma aus Ravensburg

  • DSKOS
  • 17. März
  • 2 Min. Lesezeit
Die Gypsy-Jazz-Band »Die Drahtzieher« begleitete die Gedenkveranstaltung an die Deportation der Ravensburger Sinti in der St. Jodokskirche | Foto: Hendrik Schuler [DSKOS]
Die Gypsy-Jazz-Band »Die Drahtzieher« begleitete die Gedenkveranstaltung an die Deportation der Ravensburger Sinti in der St. Jodokskirche | Foto: Hendrik Schuler [DSKOS]

Am 13. März 1943 wurden 38 Sinti aus Ravensburg ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Davon wurden 29 getötet, während sechs das Lager überlebten. Trotz dieser grausamen Erlebnisse gelang es den Ravensburger Sinti nach dem Zweiten Weltkrieg, im Ummenwinkel ein neues Leben zu beginnen. Ein Gottesdienst in Ravensburg erinnerte an das grausame Verbrechen.


Am Sonntag, den 16. März, fand im Rahmen der „Offenen Mitte“ in der St. Jodokskirche ein tief bewegender Gedenkgottesdienst statt, mit dem an die Deportation der Sinti und Roma aus Ravensburg erinnert wurde.


Im Mittelpunkt stand an diesem Abend die Geschichte des Sintojungen Kajetan, welchem das Leben und die Freiheit Stück für Stück genommen wurde. Die verlesenen Auszüge stammen aus dem Roman »Brennnessel-Haut« der Kinder- und Jugendbuchautorin Iris Lemanczyk, deren Erzählung auf Gesprächen mit Hildegard Franz, Kajetan Reinhardt und Heiner Geißler basieren. Der Roman illustriert eingehend, wie trotz Ausgrenzung, Ghettoisierung, Deportation und furchtbarem Leid - Freundschaft, menschliches Miteinander und der Glaube Halt und Orientierung sein können.


Kerzen vor dem Denkmal vor St. Jodok erinnern an die deportierten und ermordeten Sinti aus Ravensburg | Foto: Hendrik Schuler [DSKOS]
Kerzen vor dem Denkmal vor St. Jodok erinnern an die deportierten und ermordeten Sinti aus Ravensburg | Foto: Hendrik Schuler [DSKOS]

Auch das Denkstättenkuratorium NS-Dokumentation Oberschwaben beteiligte sich mit der stellvertretenden Vorständin Birgit Brüggemann an der Rezitation diverser Ausschnitte aus der Geschichte.


Die von der Gypsy-Jazz-Band »Die Drahtzieher« atmosphärisch begleitete Gedenkveranstaltung endete am Mahnmal vor der Kirche, wo mit 38 aufgestellten Kerzen an die deportierten Sinti der Stadt Ravensburg erinnert wurde. Der Denkort wurde 1999 auf Initiative von Dorothea Kiderlen und in Zusammenarbeit mit den Ravensburger Sinti, der Stadt Ravensburg und der Pfarrgemeinde St. Jodok errichtet.  Der Text auf dem Mahnmal enthält die Namen vieler der Ermordeten und lautet: „Zum Gedenken an die 29 Ravensburger Sinti, die am 13. März 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort in den Jahren 1943 und 1944 ermordet wurden. Alle stammten aus Ravensburg und gehörten zur Pfarrgemeinde St. Jodok.

 
 
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